Q: Hedwig Dorn. Aus: Alfred Kuhlenkamp: Die technische Hochschule im Krieg 1939-1945 und im ersten Nachkriegsabschnitt bis 1947. Braunschweig 1976 (=Beiträge zur Geschichte der Carolo-Wilhelmina, 4), S. 201.
Die Hauptfront an der Pockelsstraße im Jahr 2002 und nach Kriegsende

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Technische Hochschule

Allgemeiner Überblick

Die zunehmende Macht der NSDAP wirkte sich in Braunschweig, gleich wie in anderen deutschen Städten, auch auf die Hochschule aus. Seit Ende der 20er Jahre schritt die Politisierung der TH voran. Die noch bestehende Autonomie der Hochschule unter den Rektoren Otto Schmitz (1879-1965) und Gustav Gassner wankte zusehends unter den Auseinandersetzungen zwischen Professoren und nationalsozialistischen Studenten, welche durch die Partei unterstützt wurden.

Der Hochschulkonflikt, zugespitzt nicht zuletzt aufgrund der Provokationen des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes (NSDStB), war letztendlich Mittel zum Zweck der Gleichschaltung der TH durch die Nationalsozialisten. In einer Kundgebung am 30. April 1933 sprach Dietrich Klagges, seit September 1931 Minister für Inneres und Volksbildung, von einer nationalen Revolutionierung der Hochschule - eine feierliche Inszenierung der Unterwerfung.

Die Technische Hochschule wurde in den großen ideologischen Apparat des Nationalsozialismus eingefügt, was Veränderungen sowohl im Lehrkörper als auch im Lehrplan nach sich zog.

Während des Zweiten Weltkrieges gingen die Studentenzahlen zurück. Der Lehrbetrieb wurde eingeschränkt, und die Arbeit an den Hochschulen konzentrierte sich zunehmend auf kriegswirtschaftliche und rüstungstechnische Forschung. Im Zuge des Totalen Krieges wurde dies zur Legitimationsgrundlage des weiteren Bestehens einer Hochschule.

Nach dem Krieg wurde der Hochschulbetrieb an der TH Braunschweig im Wintersemester 1945/46 wieder aufgenommen.