|
Die Bücherverbrennung Die erste Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten fand in Braunschweig auf dem Ackerhof, vor dem Volksfreundhaus statt. Am 9. März 1933 hatte sich ein Überfall auf das Volksfreundhaus ereignet, bei dem nach der Stürmung des Gebäudes bücher der Volksbibliothek verbrannt wurden. Die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 war weit im voraus organisiert worden. In "Aufklärungsaktionen" wurde seit Mitte April auf die Verbrennung hingewiesen - unter anderem mit der Veröffentlichung der "12 Thesen wider den undeutschen Geist" am 12. April 1933. Die Studenten wurden aufgerufen, ihre eigenen Bibliotheken zu "säubern" sowie an den Vorbereitungen mitzuwirken. Seit Anfang Mai konnte man den veröffentlichten "schwarzen Listen" entnehmen, welche Bücher als volksfeindlich und undeutsch anzusehen waren. In Braunschweig lag der Verbrennungsort vor dem Schloss. Die Aktion war nicht vom Propagandaministerium, sondern von der Deutschen Studentenschaft organisiert worden. Beteiligt waren neben Studenten aber auch Buchhändler, Bibliothekare, Stadtverwaltungen, akademische Gremien und Professoren. Es wurden Bücher verbrannt von Alfred Döblin, Bertold Brecht, Georg Büchner, Thomas und Heinrich Mann, Joachim Ringelnatz, Artur Schnitzler und vielen mehr, zudem alles Schrifttum zu Sozialismus und Sozialpolitik, Demokratie und Weimarer Verfassung, Psychoanalyse, Reformpädagogik und Sexualwissenschaft. Allein 640 Bücher aus dem Bestand der Technischen Hochschule wurden vernichtet.
Quelle:
http://www.buecherverbrennung.de/ |