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Erinnerung an die Bücherverbrennung 1933 auf dem Schlossplatz

Zur Erinnerung und Mahnung an die Bücherverbrennung hat Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann am Mittwoch, 23. Juni, auf dem Braunschweiger Schlossplatz eine Gedenkplatte enthüllt, die an die von Nationalsozialisten initiierte Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 erinnert. Damals wurden in vielen deutschen Städten die Bücher zahlreicher jüdischer, sozialistischer und pazifistischer Autoren ein Raub der Flammen. Die Stadt Braunschweig bemüht sich seit Langem, unter anderem mit ihrem Gedenkstättenkonzept, aktiv an wichtige Ereignisse, Orte und Personen im Zusammenhang mit der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft zu erinnern. Der Rat der Stadt Braunschweig hat daher beschlossen, an dem historischen Schauplatz auch an die Bücherverbrennung 1933 zu erinnern.

Historischer Hintergrund

Die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 war eine von den Nationalsozialisten reichsweit und zentral gesteuerten Aktion die nach ihrem Sprachgebrauch "wider den undeutschen Geist" gerichtet war und in zahlreichen deutschen Universitätsstädten zur Verbrennung der Bücher von 131 vor allem jüdischen, sozialdemokratischen, marxistischen und pazifistischen Autoren führte. Der Aufruf zu dieser Aktion kam nicht von der NSDAP selbst, sondern vom Deutschen Studentenbund. Verbrannt wurden unter anderem die Werke von Karl Marx, Franz Kafka, Heinrich Mann, Erich Kästner, Sigmund Freud, Kurt Tucholsky und Carl von Ossietzky. Bücherverbrennungen hat es in der Geschichte immer wieder gegeben, die Bücherverbrennung vom 10. Mai 1933 hat jedoch im Hinblick auf flächendeckenden Organisation und die Vielzahl und Breite der betroffenen Autoren eine besondere historische Bedeutung.

In Braunschweig marschierte am 10. Mai 1933 ein vor allem aus Studenten bestehender Zug, an dem sich auch der Rektor beteiligte, von der Technischen Universität auf den Braunschweiger Schlossplatz. Dort wurden zwischen den beiden Reiterstandbildern und in Anwesenheit zahlreicher Zuschauer, Hunderte von Büchern verbrannt; darunter 640 Bände aus der Bibliothek der Technischen Hochschule, rund 240 Bände aus der Bücherei des Studentenwerkes sowie 117 Bände aus der öffentlichen Bücherei der Stadt. In den Zeitungen war zur Teilnahme an der Bücherverbrennung aufgerufen und eine entsprechende "Schwarze Liste" mit der zu verbrennenden Literatur veröffentlicht worden.