Q: Braunschweiger Tageszeitung, ohne Datum, Foto: Alt. Aus: Bein, Juden in Braunschweig, S. 114.
Antisemitische Plakate am Theater

Weitere Orte zum Thema Verfolgung und Vernichtung in Braunschweig

 

Schicksal der Juden in Braunschweig

Auch in Braunschweig wurden die Juden Opfer des Antisemitismus und der nationalsozialistischen Verfolgung. Sie wurden entrechtet und diskriminiert, gezwungen, ihre Wohnungen zu verlassen und ihre Geschäfte aufzugeben. Ihr Leben wurde seit 1933 durch zahlreiche Verbote erschwert. Kulturelle und öffentliche Veranstaltungen, Kino, Theater, Schwimmbäder und Mieterschutz wurden den jüdischen Bürgerinnen und Bürgern verwehrt, Restriktionen bei der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel und andere Verfolgungsmaßnahmen beschränkten ihre Freiheit. Nach und nach wurden die Juden aus dem öffentlichen Leben herausgedrängt und zunehmend in ihrer Existenz bedroht - zunächst mit dem Ziel, sie zur Auswanderung zu treiben, dann in der Absicht, ihre Deportation in die Vernichtungslager vorzubereiten.

Q: Privat - Eva-Helen Teitge. Aus: Bein, Zeitzeugen, Bd. 2, S. 108 sowie ders., Juden in Braunschweig, S. 131.
Filmausweiskarte des zehnjährigen Sigo Rosenstock, die ihn als Juden kennzeichnete



Übersicht über die Anzahl der in Braunschweig lebenden Juden:

1933: Lebten ca. 1150 jüdische Bürgerinnen und Bürger in der Stadt Braunschweig und ca. 1500 in der näheren Umgebung.

1938: Die Zahl der in der Stadt lebenden Juden sank durch Entrechtung, Verfolgung und Vertreibung auf ca. 250. In der näheren Umgebung lebten nun nur noch ca. 500 Juden.

1939-1945: Während der Kriegsjahre wurden im Kreis Braunschweig mindestens 196 Juden ermordet.