Q: Postkarte von 1940 - R. Bein. Aus: Bein, Zeitzeugen, Bd. 1, S. 86.

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Bernhard-Rust-Hochschule

NS-Pädagogisches Konzept

1927 wurde im Land Braunschweig die zunächst sechssemestrige Lehrerausbildung, welche wissenschaftlich orientiert war, an der TU eingeführt.

Ab 1935 jedoch drängten die nationalsozialistischen Bildungspolitiker darauf, die Ausbildung der Lehrer im Sinne der neuen Weltanschauung zu gestalten. Sie beauftragten den Bau einer neuen Hochschule.

Das Ziel dieser neuen Instutition war es die, zukünftigen Lehrer darauf vorzubereiten, `Propagandisten der neuen Weltanschauung´ zu werden und im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie auf die Jugend Einfluss zu nehmen.

Aufnahmekriterien
Um an der Bernhard-Rust-Hochschule aufgenommen zu werden, musste der Bewerber den "Arierausweis" vorlegen, körperlich gesund sein und sich nach Möglichkeit in einer NS- Jugendorganisation bewährt haben. Ältere Männer mussten den Arbeitsdienst und den Wehrdienst abgeleistet haben. Da zunächst zu wenige Bewerber vorhanden waren, mussten auch Frauen aufgenommen werden.

Studienaufbau
Die anfangs sechssemestrige Lehrerausbildung wurde bald viersemestrig und seminarisch (ohne Wissenschaftsstudium). Die Mittelschullehrerausbildung und das Promotionsrecht wurden der Hochschule abgenommen.


Quellen:
Bein,
Reinhard: Zeitzeugen aus Stein, Bd. 1: Braunschweig 1930-1945. Stadterkundungen., Braunschweig 1996,S.86.
Mittmann, Markus: Nationalsozialistisches Bauen. Die "Bernhard-Rust-Hochschule" in Braunschweig (Kant-Hochschule). Ein nationalsozialistischer Hochschulbau und seine Bezüge zur Architekturgeschichte. Braunschweig 1993 (= Stadtarchiv und Stadtbibliothek Braunschweig. Kleine Schriften, Bd. 25), S.18ff.