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Architektur Der Braunschweiger Bahnhof wurde1843-45 im klassizistischen Stil nach Entwürfen von Carl Theodor Ottmer gebaut. Aufgrund des stetig steigenden Personenverkehrsaufkommens war der 1838 errichtete Sackbahnhof , an dem der erste Braunschweiger Schienenverkehr aufgenommen worden war, im Jahr 1843 abgerissen worden. Der neue Bau von Ottmer sollte den veränderten Anforderungen gerecht werden und außerdem mit einer repräsentativen Empfangshalle aufwarten. Ottmer erlebte die Fertigstellung nicht mehr. Das neuartige Konzept der Trennung von
Personen- und Güterverkehr sowie der Aufteilung des Empfangsgebäudes
in Ankunfts- und Abfahrtsseite sollte die Bewältigung des neuen Verkehrsansturms
gewährleisten. Im Gegensatz zum ersten Bahnhofsgebäude besaß
der Neubau ein Kopfgebäude, das Restaurationsgebäude,
in dem sich ein Speiselokal
befand. Der Baukunst-Report von 1846 beschrieb den Komplex als in jeder
Beziehung gelungen: In rosa gehaltene Wände, die die vergoldeten
Ornamente an den Pilastern noch erhöhten, geschmackvolle Malereien;
ein Saal in der Bel-Etage mit Glaswänden, durch die der Bahnhofsvorplatz
und die Berge des Harzes zu erkennen waren. Doch auch dieses Gebäude wurde mit den Jahren zu klein für die steigende Anzahl von Reisenden und Gütern. Anstatt jedoch einen neuen Bahnhof zu bauen, entschied man sich, die Gleise zu verlegen, so dass die Züge nicht mehr bis in die Halle fahren konnten. Die dadurch entstandene Empfangshalle wurde von Walther Hoeck im Auftrag der Reichsbahndirektion Hannover mit einem Wandgemälde zur nationalsozialistischen Propaganda genutzt. Der Bahnhof wurde durch die Bombardierungen 1944 größtenteils zerstört und 1960 durch einen neuen Durchgangsbahnhof ersetzt. Heute steht noch das Kopfgebäude, in dem sich einst die Bahnhofswirtschaft befand und heute die Direktion der Norddeutschen Landesbank untergebracht ist, deren Vorgängerin - die Braunschweigische Staatsbank - das gesamte Gelände erwarb.
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Quellen: |