|
|
Planziel: Gauhauptstadt
Der fanatische Nationalsozialist und braunschweigische Ministerpräsident
Dietrich Klagges
kämpfte bis 1945 stetig um eine Aufwertung Braunschweigs - mit dem Ziel,
der Stadt den Status der "Gauhauptstadt" des Reichsgaus Ostfalen zu verschaffen.
Um dieses Ziel zu erreichen, wollte Klagges Braunschweig schrittweise
zu einer nationalsozialistischen "Musterstadt" formen; zu diesem Zweck
wurden unter der Ägide des Ministerpräsidenten beispielsweise
der Braunschweiger Dom durch Umbauten
in eine "Weihestätte der Nation" umgewandelt, zahlreiche aufwändige
Bauvorhaben unternommen (wie die Errichtung der Akademie
für Jugendführung oder die Planung einer "Prachtstraße"
vom Dom zum Nußberg) und die Ansiedlung nationalsozialistischer
Institutionen wie der SS-Junkerschule
im Schloss, der Bernhard-Rust-Hochschule
für Lehrerbildung oder des Reichsjägerhofs
betrieben. Seinen Ehrgeiz musste Klagges vor allem gegenüber der
Konkurrenz in Hannover durchsetzen. Der dortige Gauleiter war ihm zwar
dienstlich nicht vorgesetzt, aber als Parteiführer doch übergeordnet.
Klagges versuchte daher, der Parteiführung in jeglicher Hinsicht
dienstbar zu sein; ihm war es schließlich auch zu verdanken, dass
Hitler durch eine Anstellung als braunschweigischer Regierungsrat deutscher
Staatsbürger wurde. (Vgl. Hitlers
Einbürgerung)
Hitler hat es trotz dieses "Liebesdienstes" vermieden, Klagges zu fördern. So lehnte er es schon 1935 ab,
Klagges das Amt des Reichsstatthalters von Braunschweig und
Anhalt zu übertragen. Das von Klagges verfolgte 'Planziel Gauhauptstadt' scheiterte.
Quelle:
Bein, Zeitzeugen, Bd. 1, S. 11.
Weitere Links zum Thema:
Landtag Staatsministerium
|