Gefängnis Rennelberg heute und um 1930

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Untersuchungshaftanstalt Rennelberg

Untersuchungshaftanstalt Rennelberg

Einzelschicksale

In der Untersuchungshaftanstalt an der Rennelbergstraße waren in der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft Menschen aus unterschiedlichen Gründen inhaftiert. Ihre Leidensgeschichten spiegeln die Verfolgungspolitik der Nationalsozialisten gegenüber Andersdenkendend und politischen Gegnern und die Wilkür der nationalsozialistischen Justiz wider:

Im März 1933 wurde Oberbürgermeister Ernst Böhme in sogenannte "Schutzhaft" genommen und ins Rennelberg-Gefängnis gebracht..

Otto Thielemann, Sozialdemokrat und Redakteur des "Volksfreundes" wurde vom Sondergericht Braunschweig wegen Vergehens gegen das Heimtückengesetz zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.

Dr. Heinrich Jasper, Sozialdemokrat und Braunschweigischer Ministerpräsident, wurde im März 1933 in polizeiliche Verwahrung genommen und im Gefängnis Rennelberg misshandelt und gefoltert. Später starb er im KZ Bergen-Belsen.

Die Zeugin Jehovas Auguste Imlau wurde 1934 wegen "Aufrechterhaltung und Fortsetzung einer verbotenen Organisation" zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Bis 1939 verbrachte sie insgesamt 14 Monate in der Haftanstalt in Rennelberg, danach wurde sie in das KZ Ravensbrück gebracht.

Erna Wazinski, eine junge Frau aus Braunschweig, die vom Sondergericht wegen Plünderns zum Tode verurteilt wurde, verbrachte einige Zeit im Rennelberg-Gefängnis, bevor sie in der Justizvollzugsanstalt in Wolfenbüttel hingerichtet wurde.

Diese Geschichten stehen exemplarisch für die Schicksale vieler.

Ouelle:
Kleine Schriften 37,Stadtarchiv,Braunschweig Festschrift zur 69.Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte