Q: Niedersächsiches Staatsarchiv Wolfenbüttel 23 Neu Fb. 2 Nr. 115 (Foto 1930). Aus: Brunschweigisches Biographisches Lexikon, S. 608.

Weiterführende Informationen zur Person:

 

 

Otto Thielemann

geb.: 12.01.1891 in Braunschweig

gest.: 17.03.1938 im KZ Dachau

Otto Thielemann war gelernter Kaufmann. Bevor er 1922 in die SPD eintrat, war er Mitglied der USPD. Von 1922 - 1933 war er Redakteur der sozialdemokratischen Zeitung «Volksfreund», zuletzt Chefredakteur. Als überzeugter Gegner der Nationalsozialisten griff er die NSDAP in seinen Artikeln scharf an und zog so deren Hass auf sich. Thielemann war von 1924 - 1922 Abgeordneter des Braunschweiger Landtags. Thielemann hatte innerhalb der SPD, des Reichsbanners und der Deutschen Friedensgesellschaft wichtige Ämter inne. 1933 wurde er durch schwere Misshandlungen im Volksfreundhaus zur Niederlegung seines Mandats gezwungen. Danach wurde er inhaftiert. Dr. Heinrich Jasper gelang es, Thielemann aus der Haft zu bekommen. Thielemann flüchtete nach Hamburg. Klagges ließ ihn dort verhaften und zurück nach Braunschweig bringen. Bei einem angeblichen Fluchtversuch auf dieser Fahrt wurde Thielemann angeschossen. In Braunschweig wurde Thielemann im Gefängnis Rennelberg inhaftiert und im Juli 1936 in das Konzentrationslager Dachau gebracht. Dort ließ man ihn von Juli 1936 bis zum Frühjahr 1938 in Dunkelarrest. Thielemann wurde am 17.03.1938 in seiner Zelle erhängt. Sein Tod wurde als Selbstmord verschleiert.

Q.: Jarck, Scheel (1996); Gehrke (1961), Reinowski (1933)