Volksfreundhaus heute und ca. 1914
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Volksfreundhaus
Das Volksfreundhaus
Schloßstr. 8
Funktion und Nutzung
Heute Sitz der Büroräume des Braunschweiger
SPD-Bezirkes und des SPD-Unterbezirkes. Daneben sind ein Städtisches Amt
und andere Büroräume sowie einige Privatwohnungen in dem Gebäude untergebracht.
Das Volksfreundhaus wurde 1913/14 erbaut. Das Gebäude
war Sitz der SPD-Parteizentrale Braunschweig und des Allgemeinen Deutschen
Gewerkschaftsbundes. In weiteren Räumen waren Büros des Reichsbanners
Schwarz-Rot-Gold, Versammlungsräume von Jugendorganisationen und ein Buchladen,
die Volksbibliothek, untergebracht.
Das Volksfreund-Haus wurde im Volksmund "das rote Schloß" genannt, da
es sich nahe des herzoglichen Schlosses befand. In den Nebengebäuden waren
die Druck- und Redaktionsräume der sozialdemokratischen Zeitung "Volksfreund"
untergebracht, durch die das Gebäude seinen Namen erhielt.
Im März 1933 wurde das Volksfreund-Haus zur Folterstätte der SS Hilfspolizei
und zum "Schutzhaftgefängnis". Dies begann mit der Besetzung des Volksfreund-Hauses
durch die SS am 9. März 1933. Im Juli 1933 wurde das Volksfreund-Haus
in Gerhard-Landmann-Haus umbenannt.
Im selben Monat ging das Volksfreundhaus durch Enteignung
wie alle anderen Werte der SPD in das Vermögen der NSDAP ein. Das Gebäude
wurde im Krieg stark beschädigt. Nach dem Krieg wurde es wieder aufgebaut
und an die SPD zurückgegeben.
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