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Thingplatz "Nußberg" Funktion und Nutzen Die Achse der Prachtstraße endet nicht etwa bei der Rednertribüne, sondern in einem großen, runden Platz von 100 Metern Durchmesser und Zuschauerrängen bis 14,5 Metern Höhe, dem Thingplatz, der 1934/35 in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen auf dem Gebiet des Nußbergs errichtet wurde. Es fanden dort 15000 Menschen Platz. Der alte Steinbruch, der z.T. Material für den Bau der Braunschweiger Kirchen lieferte, wurde nun selbst eine Weihestätte, die am 18. August 1935 im Beisein des Reichsministers Rust eingeweiht wurde. Großen Nutzen zog dabei die nationalsozialistische Propaganda aus dieser Veranstaltung. Die Bezeichnung Thingplatz stammt aus dem Nordgermanischen. An einem solchen Platz wurden Volks-, Heeres- und Gerichtsversammlungen eines Stammes abgehalten. Allerdings wurde das Thing bereits im Mittelalter größtenteils durch die Gerichtsversammlungen der Städte und Landesherrschaften verdrängt. Sinn dieses Platzes war es für Hilter, das entstandene Gefühl der Volksgemeinschaft in Massenveranstaltungen zu schüren und zu wahren. In chorischen und kultischen Spielen sollte dieses völkische Gemeinschaftsleben über die reine politische Form hinaus zu einer künstlerischen gestaltet werden. Neben Parteiveranstaltungen gab es auch germanische Weihespiele mit etwa 3000 Spielern. Jedes Jahr fanden am 9. November, zur Erinnerung und Ehrung des Putschversuches Hitlers im Jahr 1923, Festveranstaltungen auf dem Thingplatz statt. In unmittelbarer Nähe des Thingplatzes entstanden in den Kriegsjahren Bunkeranlagen für zentrale Stellen der Luftüberwachung. Nach Ende des Krieges wurde dieser Ort nicht mehr genutzt. |