Das Staatsministerium, die heutige Bezirksregierung
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Staatsministerium Strukturelle Rivalitäten Mit dem "Gesetz über den Neuaufbau des Reiches" vom Januar 1934 waren die Hoheitsrechte der Länder auf das Reich übergegangen. Doch eine umfassende Reichsreform im Sinne einer konsequenten Umsetzung dieses Gesetzes kam nicht zustande. Das Land Braunschweig blieb als "Staatsverwaltungsteil" weiter bestehen, mit einer Landesregierung, den Ministerien Finanzen, Inneres, Volksbildung und mit ihrem jeweiligen Verwaltungsapparat im Gebäude Bohlweg 38. Es gab Rivalitäten zwischen der Landesregierung und dem neu geschaffenen Amt des Reichsstatthalters (Sitz in Dessau) sowie mit der Gauleitung in Hannover. Die Kompetenzen zwischen Gauleiter, Reichsstatthalter und Braunschweigischem Ministerpräsident sind nie endgültig geklärt worden. Rivalitäten zwischen diesen Institutionen waren an der Tagesordnung, ein typisches Merkmal für das NS-Herrschaftssystem. Im Zusammenhang mit der nie ganz verstummenden Reichsreformdiskussion wurde immer wieder der Anschluss Braunschweigs an Preußen in Form einer um Braunschweig vergrößerten Provinz Hannover bzw. an eine Reichsprovinz "Niedersachsen" diskutiert. Klagges trat solchen Plänen energisch entgegen und entwickelte Gegenvorschläge, die nicht zuletzt der Sicherung seiner eigenen Machtposition dienten. Bereits 1934 präsentierte er seinen Plan eines Reichsgaues "Ostfalen", der das Land Braunschweig sowie die Regierungsbezirke Lüneburg und Hildesheim umfassen sollte - mit der Stadt Braunschweig als Gauhauptstadt.
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