Gedenkstätte KZ-Außenlager Braunschweig Schillstraße

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"Die Zukunft hat eine lange Vergangenheit"
Der Ort des ehemaligen KZ-Außenlagers Braunschweig Schillstraße

 

 

Weitere Orte zum Thema Lager und Zwangsarbeit in Braunschweig

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.schillstrasse.de

  Überblick

Am 7. Mai 2000 wurde die "Gedenkstätte KZ-Außenlager Braunschweig Schillstraße" der Öffentlichkeit übergeben. Seither ist das von der Künstlerin Sigrid Sigurdsson konzipierte und gemeinsam mit der Stadt Braunschweig geschaffene "Offene Archiv" in den Räumen des 1841 dort errichteten sogenannten Invalidenhäuschens zugänglich. Dieses in den Jahren 1996 bis 1998 entstandene Archiv enthält Erinnerungen, Gedanken, Meinungen, Forschungen und Dokumente zur Geschichte des Nationalsozialismus in Braunschweig. Auf dem Gelände der Gedenkstätte erinnern seit 1997 ein podestartiges Mahnmal und Tafeln mit Texten aus dem "Offenen Archiv" an das dort Geschehene.

An der Schillstraße befand sich von Herbst 1944 bis Frühjahr 1945 ein Außenlager des Hamburger Konzentrationslagers Neuengamme. Im Konzentrationslager Auschwitz für den Arbeitseinsatz im Deutschen Reich ausgewählte, vorwiegend jüdische Häftlinge mussten hier für die Braunschweiger Automobilfirma Büssing-NAG Zwangsarbeit leisten. Nachdem die Produktion bei Büssing aufgrund schwerer Bombenschäden eingestellt werden musste, wurde das Lager im März 1945 aufgelöst, und die Häftlinge wurden in das Außenlager Watenstedt/Leinde verbracht. Von dort folgte im April eine mehrtägige Irrfahrt im Güterzug in Richtung des KZ Ravensbrück. Ein Teil der Gefangenen wurde von Ravensbrück in das Lager Wöbbelin bei Ludwigslust weitertransportiert, wo sie von amerikanischen Truppen am 2. Mai 1945 befreit wurden.

Zu der Gedenkstätte nach dem Entwurf der Künstlerin Sigrid Sigurdsson gehört eine blaue Leuchtschrift mit der rabbinischen Weisheit "Die Zukunft hat eine lange Vergangenheit."

Das Areal des ehemaligen KZ-Außenlagers wurde jahrelang als Posthof genutzt. Zwischenzeitlich hat die BraWo-Park-GmbH das Gelände erworben und wird es nach derzeit laufenden umfangreichen Umbaumaßnahmen zukünftig einer neuen Nutzung zuführen. Die Leuchtschrift ist im Zuge der Umbaumaßnahmen vorübergehend entfernt worden. In Zusammenarbeit mit der Künstlerin Sigrid Sigurdsson, der Stadt Braunschweig, dem die Gedenkstätte im Auftrag der Stadt betreuenden Arbeitskreis andere Geschichte und der BraWo-Park-GmbH wurde eine neue Lösung für die Leuchtschrift erarbeitet, die am authentischen Ort auf die Geschichte des KZ-Außenlagers verweist. Auf dem Parkplatz des "BraWo-Parks" wird in unmittelbarer Nähe zur südlichen Begrenzungsmauer der Gedenkstätte auf dem Grundstück der BraWo-Park-GmbH von dem Eigentümer in Abstimmung mit der Stadt eine Sichtbetonscheibe mit 10m Länge und 4 m Höhe aufgestellt. An dieser Sichtbetonscheibe werden neue Leuchtbuchstaben mit dem Schriftzug "Die Zukunft hat eine lange Vergangenheit" mit der Unterzeile "Rabbinische Weiheit" montiert werden. Die alte Leuchtschrift ist eingelagert, kann aber nicht mehr instandgesetzt werden.

Darüber hinaus wird an der Ostseite der Gedenkstätte die Begrenzungsmauer geöffnet werden, damit Besucher der Gedenkstätte und des BraWo-Parks wechselseitig die Grundstücke betreten können.