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und Zwangsarbeit in Braunschweig:
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Industrielager Schützenplatz
Überblick
Das Lager "Schützenplatz" wurde 1943
als Gemeinschaftslager der Braunschweiger Industrie errichtet. Über
das genaue Datum ist sich die Forschung bisher allerdings uneins, da Augenzeugenberichten
zufolge vermutlich bereits 1940 eine Art "Vorläufer" des
Lagers existierte.
In dem großen Lager
"Schützenplatz" lebten etwa 1.100 bis 1.400 Männer
und Frauen verschiedenster Herkunft: sogenannte "Ostarbeiter",
Franzosen, Belgier, Holländer sowie Polen.
Sie waren in Holzbaracken,
streng nach Nationalität und Geschlecht getrennt, untergebracht.
Verwaltet wurde das Lager von der Baufirma Spindler, die Versorgung übernahm
die Fleischwarenfirma Struck & Witte. Die Lagerinsassen, zu denen
in einem gesonderten Bereich auch sowjetische sowie westeuropäische
Kriegsgefangene gehörten, mussten sich von minderwertigem Gemüse
wie Kohlstrünken und fauligen Kartoffeln ernähren. Die ausgegebenen
Wertmarken waren für die Zwangsarbeiter wertlos, da sie nur in der
Lagerkantine eingelöst werden konnten.
Heute werden auf dem ehemaligen Lagergelände Jahrmärkte, Flohmärkte
und das Schützenfest veranstaltet.
Quelle:
Liedke, Karl: Gesichter der Zwangsarbeit. Polen in Braunschweig
1939-1945. Braunschweig 2. Aufl. 1997.
Vögel, Bernhild: ...und in Braunschweig? Tips und Materialien
zur Stadterkundung 1930-1945. Braunschweig 1994.
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