Q: Bildarchiv Foto Marburg (http://www.bildindex.de)


"Das Relief eines martialischen Adlers, der seine Jungen schützt, symbolische Darstellung des Schutzes vor Bombenangriffen, ist noch erhalten" (Vögel, 137). Es stammt von der Bildhauerin Grete Krämer-Zschäbitz, die auch den Bunker Kalenwall (ehem. Adolf-Hitler-Wall) mit Plastiken versah.

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Der Eingangsbereich vor Entfernung des Hakenkreuzfrieses


2003 blickt der Adler zum Nagelstudio und wacht über das Kaminholz der Bewohner.

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Detail des Hakenkreuzfrieses


Detail des umgestalteten Frieses: Die Symbole sind weg, die Formensprache bleibt.


 


Die Bombardierung Braunschweigs

Der Bunker Bebelhof

Der neungeschossige Hochbunker Bebelhof an der Salzdahlumer Straße wurde 1941 fertiggestellt. Heute präsentiert er sich als modernes Wohnhaus  und steht sogar unter Denkmalschutz. Gebaut  wurde er jedoch als Bunker und wurde zudem als Flakturm genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente er einige Zeit als Ausländerwohnheim.

Das Gebäude ist als Bunker kaum mehr zu erkennen, architektonisch lässt es seinen nationalsozialistischen Hintergrund vermuten. Für ein Wohnhaus höchst ungewöhnlich ist allerdings die für einen Bunker erforderliche Wandstärke. So hat die Gebäudedecke eine Stärke von 1,60m und die Außenwände immer noch eine Dicke von 1,30m. Daher sind die nach Kriegsende in die Bunkerwände gesprengten Fensteröffnungen auffallend tief.

Für den vorbeigehenden Passanten ist nicht erkennbar, dass auf dem einstigen Flachdach des Bunkers eine FLAK-Stellung vorgesehen war, die angreifende Bomber aktiv bekämpfen sollte. Eigens für sie wurde bereits damals ein Fahrstuhl eingebaut.

Anders als dieses Wissen über die einstige Nutzung ist die neoklassizistische Gestaltung des unteren Gebäudeteils weitgehend erhalten und gut an den Rundbögen, den großen Steinblöcken und dem Fries sowie der Adler-Plastik erkennbar.

Seit 1999 sind in dem ehemaligem Bunker modern ausgebaute Wohnungen und Geschäftsräume untergebracht. Die großzügigen Balkone, die Werbung an den Fenstern oder auch das Kaminholz in den Torbögen weisen darauf hin, dass  eine rein zivile Nutzung Einzug gehalten hat.

Quellen:
Duin, Harald. "Schöner wohnen im Riesen". Braunschweiger Zeitung 4. August 2001.
Vögel, Bernhild. ... und in Braunschweig? - JURB Materialien 2. Braunschweig: RGG, 1996.