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Die Bombardierung Braunschweigs

Der Bunker Kaiserstraße

Der Bunker Kaiserstraße fällt bereits auf den ersten Blick auf.  Das fensterlose Gebäude mit den aus der Fassade ragenden Kragsteinen ist ein dreigeschossiger Hochbunker, der Anfang der 40er Jahre für offiziell 642 Personen gebaut wurde.

Die Kragsteine an der Fassade waren ursprünglich dazu gedacht, ein Fachwerkimitat zu tragen, das den Bunker von außen wie ein gewöhnliches Haus aussehen lassen sollte. Ein Satteldach sollte die Tarnung komplettieren. Wie bei vielen ähnlich geplanten Bunkern, ist es dazu jedoch u. a. aufgrund des Arbeitskräfte- und Materialmangel nicht mehr gekommen. Zudem gab es angesichts der ungezielten Flächenbombardements keinen militärischen Grund die Zivilbunker zu tarnen, da sie nicht gezielt angegriffen wurden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Bunker zeitweilig bewohnt. Die Verhältnisse waren jedoch katastrophal: Feuchtigkeit, Sauerstoffmangel, ständiges Halbdunkel, Kälte, Rauch und Kohlenmonoxid aus improvisierten Öfen ohne fachgerechten Schornstein. Der Bunker wurde daher 1960 geschlossen.

1990 ist der Bunker schließlich mit einem Kostenaufwand von 525.000 DM reaktiviert worden, um Schutzraum für zivile Katastrophen zu schaffen. Die Raumaufteilung in Zellen ist unverändert geblieben. Filter gegen Gase o.ä. wurden nicht installiert.

Quellen:
Flentje, Rudolf. "Eine halbe Million". Braunschweiger Zeitung 4. April 1990.
Ernst, Wolfgang. Thematische Stadtführungen.