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Luftschutzmaßnahmen Bereits vor Kriegsanfang
wurden umfassende Vorbereitungen zum Luftschutz getroffen. Nach den
ersten Bombenangriffen auf deutsche Ziele, beginnt ein gewaltiges
Bunkerbauprogramm, zivile Luftschutzmaßnahmen wurden forciert
und die deutsche Luftabwehr ausgebaut. Für viele Menschen erwiesen sich die Luftschutzkeller als gefährliche Todesfallen, oft gab es jedoch keine Alternativen. Die Bunker, wenn auch nicht absolut bombensicher, retteten unzähligen Menschen das Leben. Die nationalsozialistische
Regierung rechnete bereits früh mit Luftangriffen. "Die Nationalsozialisten beschleunigen den Aufbau eines zivilen Luftschutzes im Zuge der allgemeinen Kriegsvorbereitungen. Breitesten Raum nimmt hierbei die Schulung der Bevölkerung im Selbstschutz ein, die dem 1933 gegründeten Reichsluftschutzbund (RLB) übertragen wird. Jede Hausgemeinschaft muß einen Luftschutzwart, in Erster Hilfe ausgebildete Laienhelferinnen sowie eine Hausfeuerwehr stellen" (Biegel, 10). Das bedeutet, dass sich die Regierung
bereits bald nach Kriegsbeginn auf einen möglichen
Luftkrieg mit den Nachbarstaaten vorbereitete. Die
nationalsozialistische Propaganda ging indes den genau anderen Weg: "Wenn
auch nur eine einzige Bombe auf deutschen Boden fällt, will ich
Meier heißen!" Jenseits der Schaffung von Organisationsstrukturen zum Luftschutz investierte die nationalsozialistische Regierung auch in Löschfahrzeuge, Bunker und militärische Lufabwehr. Verstärkt wurden diese Investitionen noch nach den Angriffen der Royal Air Force auf Berlin in der Nacht vom 25./26. August 1940, die als Vergeltungsschläge für die deutschen Luftangriffe auf England zu sehen waren. Obwohl die deutsche Luftabwehr vom Boden (FLAK) und aus der Luft (Jagdflieger) die alliierten Bombenangriffe erschwerten, zeigte sich rasch ihre nur begrenzte Effektivität. Das Resultat waren weitere Schutzvorkehrungen: "Mit Tarnmaßnahmen wie Schutzanstrichen, Verdunkelung und beleuchteten Scheinstädten sollten die alliierten Flieger getäuscht werden" (Bein: Zeitzeichen, 216). Der Erfolg war jedoch bescheiden. Erschwerend für den Erfolg weiterer Luftschutzmaßnahme war, dass der zwei Fronten Krieg Deutschland kaum noch Personal für den Luftschutz ließ. Dieser problematischen Personalsituation begegnete man mit rücksichtslosen Rekrutierungsmaßnahmen: "Durch das Reichsluftschutzgesetz von 1935 kann praktisch jeder [z.B. auch Schüler] zu Luftschutzdiensten herangezogen werden. [. . .] Auch die Feuerwehren, die Technische Nothilfe und das Deutsche Rote Kreuz werden für den Luftschutz in Anspruch genommen und der SS- und Polizeiorganisation angegliedert" (Biegel, 10). Die Anstrengungen waren nicht ohne Erfolg: "1944, als die Stadt Braunschweig Ziel mehrerer großer Angriffe wurde, war so viel Luftschutzraum in ausgebauten Kellern, öffentlichen Luftschutzräumen, Luftschutzstollen und Bunkern vorhanden, daß alle Einwohner untergebracht werden konnten" (Bein: Zeitzeichen, 216). Quellen: |