|
FLugAbwehrKanonen (FLAK) Eine Schutzmaßnahme vor Vergeltungsschlägen war die bodengestützte Luftabwehr mit Flugabwehrkanonen (FLAK). Der Dienst an den Flakgeschützen und Zielvorrichtungen war der "Fronteinsatz des Hinterlandes". Während die Bevölkerung vor den Angriffen Schutz suchte, mussten die Luftschutzhelfer an die Kanonen und Geräte. Ein Zeitzeuge berichtet: ">Die brüllenden
Geschütze im rötlichen Licht der Mündungsfeuer,
stinkender Qualm. Beklemmender Druck legt sich wieder auf die Brust.
Immer wieder rasseln die Feuerglocken. Befehle kommen über
Kopfhörer ...< Viele Luftschutzhelfer, besonders in den letzten Kriegsjahren, waren noch minderjährig. Bereits seit 1943 wurden 16-jährige Schüler in den Flakstellungen eingesetzt, um so den Personalbedarf von über 100.000 Luftwaffenhelfern decken zu helfen. Sie hatten laut Reichsluftfahrtminister Herrmann Göring dasselbe Maß an Verantwortung wie die Soldaten an der Front. "Klassenweise wurden die Schüler zum Dienst in die Flakbatterien ihrer Heimatorte beordert. Sie sollten durch ihren Einsatz Soldaten für die Front freimachen" (Bein: Zeitzeichen, 228). Da der Kriegsdienst die Schüler stark beanspruchte, wurde ihre reguläre Schulausbildung durch improvisierten Unterricht in den Flakstellungen ersetzt. "Die Lehrer kamen dazu in die Flakstellungen hinaus. Mußten die Jungen bei Feindeinflügen an die Kanonen, fiel der Unterricht aus. Nachmittags waren die Schüler [praktisch] Soldaten. Sie mußten - zwischen den Schulaufgaben - exerzieren, Waffen und Geräte reinigen, Flakschießlehre und Flugzeugerkennung pauken und immer gefechtsbereit sein" (Bein: Zeitzeichen, 228). In Braunschweig verloren
mindestens 13 Luftwaffenhelfer ihr Leben, viele von ihnen wurden
verwundet. Quellen: |