Q: Postkarte - Licht. Aus: Bein, Erzählzeit, S. 47.
Die Parteizentrale der NSDAP in den dreißiger Jahren

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Rimpausche Villa

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Die NSDAP-Kreisleitung in Braunschweig

Die Braunschweiger Ortsgruppe der NSDAP war 1923 gegründet worden. Aufgaben der Kreisleitung waren nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten u.a. die Aufnahme neuer Mitglieder, die Ausstellung politischer Leumundszeugnisse, die Beitragserhebung, Spendensammlungen, die Gestaltung von Festen und Feiern, die Ausrichtung von "Eintopf-Sonntagen" und vieles mehr.

Kreisleiter für die Stadt Braunschweig war 1933 Dr. Wilhelm Hesse (bis 1938). Als im Zuge der "Gleichschaltung" im Frühjahr 1933 die Partei führende Parteigenossen als Kontrollorgane in den Behördenapparat einsetzte, ernannte Dietrich Klagges den Kreisleiter Hesse zum politischen Beauftragten der Stadt, im Herbst 1933 wurde Dr. Hesse zum Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig gewählt. Dies zeigt beispielhaft auf, dass eine Parteifunktion allein für eine nationalsozialistische Karriere nicht ausreichte, vielmehr zu dem Parteiamt noch eine staatliche Funktion angestrebt werden musste. Die Verschränkung von Partei- und Staatsämtern ist ein charakteristisches Merkmal der NS-Herrschaft.

Als Nachfolger Hesses in der Position des Kreisleiters amtierten Arnold Krebs (1938-1940) und Kurt Beier (1940-1944) im "Braunen Haus". Letzter Braunschweiger Kreisleiter und Gauinspekteur war von März 1944 bis Kriegsende Berthold Heilig.