Projektinformationen

Das Internetprojekt "Vernetztes Gedächtnis - Topografie nationalsozialistischer Gewaltherrschaft in Braunschweig" basiert auf konzeptionellen Überlegungen der Stadt Braunschweig zu neuen Formen der Erinnerungsarbeit und ist das Ergebnis eines gemeinsamen Projektes der Arbeitsstelle für Computergrafik und Ästhetische Erziehung der Hochschule für Bildende Künste (ACE), unter der Leitung von Prof. Henning Freiberg, und des Kulturinstituts der Stadt Braunschweig. Freundlich unterstützt wurde die Arbeit von der Stiftung Nord/LB - Öffentliche.

Die Idee des Internetprojekts greift die Vorstellung des "Vernetzten Gedächtnisses" aus dem "Gedenkstättenkonzept" der Stadt Braunschweig auf.

Das Internetprojekt hat zum Ziel, auf der Grundlage des Braunschweiger Stadtplans ein für alle Bürgerinnen und Bürger zugängliches Informationssystem zur lokalen nationalsozialistischen Vergangenheit zu schaffen, das auch für zukünftige Forschungsergebnisse offen ist. Es ist zugleich der Versuch, auf kommunaler Ebene einen bewussten und differenzierten Umgang mit diesem Thema anzuregen.

Der Prototyp des interaktiven, im Internet zugänglichen Stadtplans wurde von Studierenden der Kunstpädagogik und Medienwissenschaften im Rahmen eines zweisemestrigen Studien- und Mediengestaltungsprojekts an der Hochschule für Bildende Künste erstellt. Hierzu konzipierten die ACE und das Kulturinstitut ein interdisziplinäres Studienprojekt, das, unter der Leitung von Prof. Henning Freiberg, von Karl Eden, AkadOR, und Christine Linne, M. A., als wissenschaftliche Mitarbeiter der ACE sowie von Stefanie Middendorf, M. A., als wissenschaftlicher Mitarbeiterin des Kulturinstituts betreut wurde.

Im Anschluss an das Studienprojekt wurde der Prototyp in kooperativer Zusammenarbeit von Hochschule und Stadtverwaltung inhaltlich, didaktisch und gestalterisch überarbeitet und evaluiert.

Das Medium Internet visualisiert bereits durch seine Struktur den Gedanken der Vernetzung. Das Internet als hypermedialer und multidimensionaler Raum ermöglicht es, Informationen auf mehreren Ebenen miteinander zu verknüpfen, Verbindungen zu anderen Projekten oder Institutionen herzustellen, Dargestelltes zu erweitern und zu aktualisieren. Vergangenheit wird in ihrer Komplexität anschaulich, individuelle Zugänge zur Thematik können erschlossen und von einer breiten Öffentlichkeit genutzt werden.

Durch die Form der Vernetzung, die die Kooperation von HBK, TU und Stadtverwaltung Braunschweig beispielhaft darstellt, konnte der erste Schritt zur Bildung eines kommunalen Kompetenznetzwerkes und zu einer gemeinsamen Erinnerungskultur getan werden. Die Kapazität dieses Netzwerkes, die interdisziplinäre Zusammenarbeit und die gegenseitige fachliche Ergänzung und Unterstützung waren die Grundlage der bisher geleisteten Arbeit und sind strukturell bedeutsame Knotenpunkte des "Vernetzten Gedächtnisses".