Q: Stadtarchiv BS HXVI: HIII 1f/1933 (F 1). Aus: Bein, Zeitzeichen, S. 40.
Vereidigung der Stahlhelm-Hilfspolizei auf dem Hof der Humboldt-Kaserne. Als Kaserne bekam diese Stahlhelm-Abteilung der "Hilfspolizei" die AOK zugewiesen. Wegen des Versuchs des Stahlhelms, Mitglieder des republikanischen Reichsbanners aufzunehmen, verbot Klagges zeitweilig den Stahlhelm, und die SA übernahm das AOK-Gebäude.

 


Die Hilfspolizei

Auf Empfehlung von Hermann Göring im Februar 1933 wurde im gesamten Deutschen Reich eine "Hilfspolizei" aus SA, SS und Stahlhelm aufgestellt. Sie sollte der ordentlichen Polizei unterstellt werden und ca. 10% der Stärke der ordentlichen Polizei besitzen.

In der Stadt Braunschweig besaß die seit März 1933 entstehende "Hilfspolizei" unter Führung des nationalsozialistischen Innenministers Dietrich Klagges jedoch eine Stärke von ca. 50 % der Ordnungspolizei, in den Landkreisen sogar 700 %. Insgesamt standen im Frühjahr 1933 im Land Braunschweig 1750 SS- und SA-Mitglieder, als Ordnungsmacht getarnt, für Einsätze bereit. Klagges schuf sich somit ein Machtinstrument, mit dessen Hilfe er Terror gegen politische Gegner ausüben konnte und das er gezielt zur Herrschaftsicherung einsetzte.

Lediglich die aus den Mitgliedern des Stahlhelms rekrutierten "Hilfspolizisten" nahmen nicht an Terroraktionen teil.

Quellen:
Bein, Zeitzeichen, S.40ff.
Oehl, Massenmord.