Schützenplatz |
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Berichte von Krystyna D. |
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"Zuerst wohnten wir in einer Baracke in Gliesmarode,
dann (als die Baracke während eines Luftangriffs verbrannte) - vorübergehend
im Lager Schützenplatz. Dies war eine Hölle für uns: Es
war voller Ungeziefer und schmutzig. Die Lagerführerin war ständig
betrunken, beschimpfte uns, in der Nacht ordnete sie Apelle an oder zwang
uns, unsere Räume sauber zu machen." |
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Polnische
Arbeiterinnen während einer Mittagspause |
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Freizeit "(Es war) in der Saison nicht vorstellbar (...), spazieren zu gehen. Nur die Arbeit und Träume von Erholung. Aber nach der Saison hatten wir Zeit für uns. Wir schrieben Briefe nach Hause, gingen oft ins Kino (selbstverständlich illegal) und fuhren - mit Passierscheinen - nach Watenstedt, wo viele von unseren Bekannten arbeiteten und wohnten. Am Stadtrand gab es für uns bestimmte Plätze, wohin wir spazierengehen durften. Die Warnschilder für Polen verboten uns weiterzugehen." |
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Das Entbindungsheim Broitzemer Straße 200 "Eine Frau aus unserer Gruppe hatte dort ihr
Kind geboren. Wir haben sie besucht, sie hat uns gebeten, ihr beim Wegschaffen
des Kindes aus dem Entbindungsheim zu helfen. Sie wußte, daß
die Kinder dort starben. Eines Tages sind zwei mutige Mädchen dorthin
gegangen. Während eine von ihnen zusammen mit der Mutter des Kindes
die Formalitäten erledigte, nahm das andere das Kind heimlich mit
und brachte es in unserer Baracke. Das Kind wohnte zusammen mit uns. Der
Inhaber, Herr Daubert, wußte davon nichts, der Meister wußte
es, er 'wollte aber nichts wissen'. Auch die deutschen Arbeiterinnen wußten
davon, aber sie schwiegen solidarisch...Das Kind und seine Mutter haben
den Krieg überlebt und sind nach Polen zurückgekehrt." |
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Quelle: Liedke, Karl: Gesichter der Zwangsarbeit. Polen in Braunschweig 1939-1945. Braunschweig 2. Aufl. 1997. |
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