Felicitas Dreßler, Jg. 1921: |
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Ich hatte mich also trotz der Aufforderung des Luftschutzwartes aus der Menge entfernt und lief nun zum Polizeibunker. Kaum waren wir dort, hörten wir die Bomben fallen. Die Leute im Bun- ker saßen alle still und ruhig da, auch als die Bomben auf den Bunker prasselten. Sie hatten alle Angst, ob sie überleben würden. Als wir herauskamen, brannte alles, sogar die Oberseite des Bunkers. Wir mußten durch eine Feuermauer. Jemand hielt mir eine Maske vor den Mund. Ich glaube, es war eine Helferin. |
Auf dem Platz vor dem Polizeibunker stand damals das Dom-Pfarrhaus, wo jetzt ein Parkplatz ist. Das war zusammengestürzt. Wir mußten über die Trümmer hinwegsteigen und kamen nur langsam voran. Kaum waren wir in der Nähe des Sackbunkers, gab es schon wieder Alarm. Zum Glück konnten wir dort noch hinein. Diesmal dauerte es mehrere Stunden. So kamen wir erst 16.30 Uhr nach Hause. Meine Mutter hatte uns schon aufgegeben. Sie glaubte nicht, daß wir dem Brand entkommen würden, denn die ganze Innenstadt brannte. Alle Leute, die im Keller von »Brünings Saalbau« waren, sind umgekommen. Es war eine große Zahl Kinder und Frauen, denn der Saal war ja fast voll besetzt gewesen. Es müssen wohl viele erstickt sein. Ich habe immer noch den Ruf >>Keller, Keller! Schnell, schnell!<< im Ohr. Quelle: |