Weiterführende Informationen zur Person:

 

 
Otto Gattermann

geb.: 20.03.1898 Hahndorf Kreis Goslar gest.: 16.04.1970 Braunschweig

Gattermann stammt aus einer Bauernfamilie. Nachdem er die Mittelschule besuchte hatte, absolvierte er eine kaufmännische Lehre. 1916 meldete er sich als Kriegsfrei-williger. Nach dem Ersten Weltkrieg trat er in das Freikorps ein, das als Grenzschutz im Osten fungierte. 1920 trat er der Braunschweiger Schutzpolizei bei, wurde ein Jahr später entlassen, da er nicht auf seine Mitgliedschaft im Stahlhelm ver-zichten wollte. 1924-27 war er selbständig tätig und 1930 als Arbeiter bei der Firma Büssing eingestellt. 1931 folgte der Beitritt zur NSDAP und SA.
Nach dem 01.03.1933 (Errichtung der SA-Hilfspolizei durch Innenminister Klagges) übernahm Gattermann die Führung der SA-Hilfspolizei in Braunschweig. Nach dem 27. März 1933 wurde die Braunschweiger Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) von ihm als Unterkunft der SA-Hilfspolizei eingerichtet und damit zur Folterzentrale, in der es zu brutalsten Misshandlungen und Morden an politischen Gegnern der Nationalsozialisten kam. 1950 konnte Gattermann in einem Gerichtsverfahren teilweise für diese Verbrechen verantwortlich gemacht werden. Die Beteiligung an den Rieseberg-Morden konnte ihm nur indirekt nachgewiesen werden.
Am 11.12.1950 wurde er zu 8 Jahren Zuchthaus verurteilt, wobei ihm seine Internierungs- und Untersuchungshaft seit 1946 angerechnet wurde. Am 19.07.1952 wurde Gattermann auf Bewährung entlassen.

Q.: Jarck, Scheel(1996)