[. . .] Über die Bomberbesatzungen denke ich heute wie über
alle Kriegsteilnehmer. Sie mußten ihre Pflicht tun, auch gegen ihren
Willen, sonst wären sie vor das Kriegsgericht gekommen. Ich verurteile
keine Soldaten, gleich welcher Nation. Alle haben ihre Jugend, oft ihre
Gesundheit geopfert und täglich ihr Leben riskiert. [. . . .]
Rückblickend meine ich noch, daß die Luftangriffe
nicht so gezielt auf die Zivilbevölkerung ausgerichtet werden durften.
Auch das Abknalle mit Maschinengewehren aus Flugzeugen fand ich grausam.
Wie viele arbeitende Bauern wurden getroffen! Hätte man sich auf
militärische Ziele beschränkt, hätte der Krieg auch nicht
länger gedauert.
Wenn heute von Grausamkeiten des Krieges gesprochen
wird, sollte man diese Luftangriffe nicht vergessen. Damit hat auch die
Gegenseite Schuld auf sich geladen.
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Am Anfang des Krieges waren wir natürlich auf die Überlegenheit
der deutschen Luftwaffe stolz. Ich weiß, daß in Polen, Holland,
Belgien und Norwegen Bombenteppiche gelegt wurden, um den deutschen Vormarsch
zu erleichtern. Wir hatten ja keine Vorstellung, wie schlimm es war! Erst
bei den Angriffen auf deutsche Städte wurde uns bewusst, wie hilflos
wir waren. Selbst Soldaten von der Frot berichteten, ein Luftangriff wäre
entsetzlicher, als dem Feind gegenüber zu stehen.
So müssen wir als Deutsche die Schuld
auf uns nehmen, die Luftkriege begonnen zu haben. [. . .]
Quelle:
Friedrich, Heinz und Frieder Schöbel. Braunschweig
im Bombenkrieg. Band 1. Braunschweig: Friedenszentrum BS e.V., 1993. S.
33.
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