Martin Forstenzer in einem Brief vom 24.9.1999: "Es waren damals für mich
und meinen Bruder schwierige Zeiten, besonders in der Schule, wo wir
oft abgesondert wurden wegen unserer Religion. Oft wurden wir auf dem
Heimweg von Hitlerjugend beschimpft und sogar angegriffen, weil wir
jüdisch waren. Im Jahr 1933, als ich 12 Jahre alt war, schenkte
mir mein Vater eine kleine Kamera zum Geburtstag. Mein Vater besaß
ein großes Warenhaus in der Schuhstraße. 1933 wurden Angriffe
auf Geschäfte jüdischer Besitzer gemacht und an einem Tag
schlugen die Nazis in unserem Geschäft sämtliche Schaufenster
ein. Kühn wie ich war als Zwölfjähriger und trotz der
Gefahr, verhaftet zu werden, nahm ich meine kleine Kamera und fotografierte
die Fenster. Es ist erstaunlich, dass ich die Bilder noch heute nach
66 Jahren besitze. Quelle:
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