Q: "Adolf Hitler" Leipzig 1935. Aus: Bein, Zeitzeichen, S. 283.

Weiterführende Informationen zur Person:

 

 



Ernst Zörner

geb.: 27.06.1895 in Nordhausen

gest.: nicht bekannt, verschollen ca. 1945

Schon 1922 ist er Mitglied der NSDAP, in der er mit Beginn der Wirtschaftskrise Karriere zu machen beginnt (1928 Stadtverordneter, 1929 Fraktionsvorsitzender, 1930 Mitglied des Landtags, 1930-1933 Landtagspräsident, 1932-1933 Mitglied des Reichstags, 1932 Vizepräsident, ab 1933 auf Vermittlung Hitlers Oberbürgermeister von Dresden.) Zu Hitler scheint schon früh eine persönliche Beziehung bestanden zu haben, denn als dieser 1932 braunschweigischer Staatsbürger wird, mietet er sich pro forma bei Zörner als Untermieter ein. Im Frühjahr 1933 widersetzt Zörner sich dem von Klagges betriebenen Terror und wird von diesem daraufhin mit einem Parteiverfahren bedroht. 1936/37 wirft man Zörner finanzielle Unregelmäßigkeiten vor, 1938 verliert er sein Amt. Nach der Besetzung Polens 1939 holt ihn sein Freund Hans Frank ins Generalgouvernement, wo er am 27.09.1939 den polnischen Bürgermeister von Krakau ablöst. Die polnische Exilregierung in London wirft ihm 1943 in einem Flugblatt vor, er sei verantwortlich für die Tötung von über 3000 Menschen, was aber nicht zutrifft. Aufgrund von Streitigkeiten in seinem Distrikt Lublin, wird Zörner am 10.04.1943 auf Befehl Himmlers ins Reich zurückbeordert und auf einen unbedeutenden Posten abgeschoben. 1945 verliert sich die Spur eines Menschen, dessen Motivation und Handeln undurchsichtig bleibt.

Q.: Bein, Zeitzeichen, S. 283